Erziehung ist begrenzt
Im Kölner Stadtanzeiger erschien gestern ein Brief der Mutter von Robin B., einem der beiden Schüler, die am Ende doch vor einem Amoklauf zurück geschreckt sind. Er hatte sich nach der Vernehmung durch die Polizei und der öffentlichen Aufmerksamkeit das Leben genommen. Dort beschreibt sie ihren Sohn als ganz "normalen" Sonderling. Die meisten Dinge, haben in meiner Jugend auch auf mich zugetroffen. Aber ich glaube nicht, dass man der Frau vorwerfen kann, dass sie ihren Sohn nicht gekannt oder vernachlässigt habe. Auch bei meinen eigenen Kindern merke ich, dass ich manchmal sehr wenig von ihnen weiß. Sie sind eigene Wesen, deren Entwicklung ich auch nur in relativ engen Grenzen beeinflussen kann. Bevor ich selbst Kinder hatte, habe ich meinen Eltern immer vorgeworfen, dass sie sich zu wenig um mich gekümmert hätten. Heute weiß ich, dass sie mich in Ruhe gelassen haben, weil das die einzige Möglichkeit war, um mit mir zu Recht zu kommen. Ich glaube nicht, dass die Mutter von Robin B. eine Möglichkeit gehabt hätte, die Vereinsamung ihres Sohnes zu verhindern.