Schubladendinge
Vor einigen Tagen hat mein Sohn das Harz eines Kirschbaumes angeschleppt. Es sah aus wie ein Bernstein. Jetzt liegt das Stück auf meinem Schreibtisch und ich weiß nicht so richtig wohin damit. In den achtziger Jahren konnte man so etwas in einem (nachgemachten) Setzkasten aufbewahren. Neben kleinen Kätzchen aus Messing, Miniatur Nachttöpfen mit original Zwiebelmuster und anderen Scheußlichkeiten des bürgerlichen Lebens. Aber wenn man den Klimbim vergisst, den die Nachbarn und manchmal sogar die eigenen Eltern darin aufbewahrten, ist so etwas keine schlechte Idee. Ich stelle mir ein Magazin vor, in dem man die Sachen aufbewahren kann, die das eigene Leben geprägt haben. Auf kleinen Zetteln könnte man wie auf einem Kassiber die Geschichte der Dinge niederschreiben. Die Nachrichten der Materie. Am Ende entsteht eine Biographie aus Gegenständen. Es gibt natürlich etwas Ähnliches schon im Netz. www.schubladendinge.de. Ich hätte mehr zu erzählen. Aber die Seite ist trotzdem schön.
Wie wär's mit einer Schatzkiste?