Schreiben taugt nicht als Therapie
Viele Schriftsteller behaupten das Schreiben eine Art Therapie sei. Ich glaube nicht daran. Schreiben ist keine Therapie. Es ist eine Sucht. Wenn ich nicht schreibe, werde ich ein unzufriedenes Wesen. Ich stöhne über die Dinge, die zu tun sind. Ich verfluche die Zeit, die mir fehlt. Ich beginne die Menschen um mich herum, ein bisschen weniger zu lieben, weil mir etwas abhanden gekommen ist. Ich glaube, dass jeder Tag einen eigenen Vorrat an Worten hat. Schöpft man ihn nicht aus, so sind sie verloren. Für immer. Ich fühle mich leer und unrein. Eben wie ein Abhängiger. Vielleicht würde es nach einigen Tagen verschwinden. Und vielleicht würde ich dann nichts mehr vermissen. Aber ich will nicht, dass es verschwindet.