Auf der unfallmedizinischen Tagung
Aus streng beruflichen Gründen habe ich in München den dreihundert-vierundzwanzigsten Chirurgenkongress besucht. Es waren 3000 kaufkräftige Unfallärzte anwesend, die ungefähr 30 Aussteller anlockten. Ein Erlebnis der etwas anderen Art. Neben den Vorträgen auf denen reichliche Blut floss, gab es an jeder Ecke unzensierte Splattervideos zu sehen, die selbst im amerikanischen Kino als zu brutal eingestuft worden wären. Mit dabei waren eine Toraxöffnung mit Kreissäge, die Transplantation eines Wadenmuskels, eine Darmoperation, eine Magenverkleinerung, einige geradezu harmlos wirkende Amputationen und eine Knieoperation mit Hammer, Schraube und Meißel. Die blutbespritzen Protagonisten wirkten dabei nicht weniger durchgeknallt wie die Helden von so erbaulichen Streifen wie das „Texas Kettensägen Massaker“ und „Dawn of the Dead“. Dafür gab es auf den meisten Ständen hervorragendes Essen und eine erstklassige Bedienung. Den Besuchern fiel der Kontrast auch nicht weiter auf.
Aber mir ist etwas klar geworden: Seit meiner eigenen Knieoperation bin ich irgendwie empfindlich geworden. Die Blondinen und das Boeuf Bourguignon haben mich an diesem Tag nicht mehr wirklich begeistern können.
Aber mir ist etwas klar geworden: Seit meiner eigenen Knieoperation bin ich irgendwie empfindlich geworden. Die Blondinen und das Boeuf Bourguignon haben mich an diesem Tag nicht mehr wirklich begeistern können.
Den könnte man